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Greenwashing bei „gesunden Lebensmitteln“ – So erkennen Sie echte Qualität

  • Autorenbild: Bio Genuss Check
    Bio Genuss Check
  • 27. Nov. 2023
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. Juni


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Bio, „clean“, klimafreundlich, plastikfrei, regional, pflanzenbasiert – kaum ein Produkt kommt heute ohne Nachhaltigkeitsversprechen aus. Doch hinter vielen Begriffen steckt mehr Imagepflege als tatsächliche Verantwortung. Der Trend zum bewussten Konsum hat auch den Lebensmittelmarkt erreicht – mit ihm aber auch das sogenannte Greenwashing. Was wie ein nachhaltiges Versprechen klingt, ist nicht immer ökologisch sinnvoll oder gesundheitlich hochwertig. Dieser Artikel zeigt, wie Sie Greenwashing bei Lebensmitteln erkennen – und woran sich echte Qualität messen lässt.


Was ist Greenwashing im Lebensmittelbereich?

Greenwashing bezeichnet Marketingstrategien, bei denen Unternehmen sich ein ökologisch oder ethisch verantwortungsbewusstes Image geben – ohne dass dieses durch die Produkte oder deren Herstellung substanziell gestützt wird.

Im Lebensmittelbereich bedeutet das zum Beispiel:

  • Verpackungen in Naturfarben oder mit grünen Symbolen, ohne nachweisbare Umweltleistung

  • Claims wie „frei von Palmöl“, obwohl dafür andere, nicht minder problematische Rohstoffe verwendet werden

  • Betonung einzelner positiver Aspekte (z. B. „regionaler Honig“), obwohl der Rest des Produkts industriell oder aus nicht nachvollziehbaren Quellen stammt


Typische Signale für Greenwashing

Viele Hinweise auf Greenwashing sind subtil, aber wiederkehrend. Ein kritischer Blick hilft, folgende Muster zu erkennen:

  • Unklare Siegel oder erfundene Logos ohne Zertifizierungsnachweis

  • Allgemeine Begriffe wie „natürlich“ oder „klimaneutral“ ohne belegbare Standards

  • Teilwahrheiten: Ein positiver Aspekt wird stark beworben, während andere (z. B. hoher Zuckergehalt oder unnötige Zusatzstoffe) verschwiegen werden

  • Widersprüche im Produktdesign: z. B. „nachhaltiges Produkt“ in mehrfachverpacktem Einwegplastik


Was macht echte Qualität aus?

Verbraucher:innen können auf verschiedene objektive Kriterien achten, um authentische Qualität von oberflächlicher Kommunikation zu unterscheiden:

  • Transparenz: Offenlegung von Herkunft, Produktionsweise, Lieferkette

  • Glaubwürdige Siegel: z. B. EU-Bio, Demeter, Bioland, Fairtrade, Naturland – mit klar definierten Standards

  • Kurze, nachvollziehbare Zutatenlisten – ohne viele versteckte Zusatzstoffe oder Verarbeitungsschritte

  • Konkrete Angaben statt Worthülsen: z. B. „aus ökologischem Anbau in Deutschland, geerntet im Juni 2024“ statt „aus besten natürlichen Quellen“


Greenwashing vermeiden – worauf Sie achten können

Wer bewusst konsumieren möchte, sollte sich nicht auf Verpackungsgestaltung oder Werbeslogans verlassen. Hilfreich sind:

  • Ein Blick auf die vollständige Zutatenliste

  • Recherche zu verwendeten Begriffen (z. B. was genau heißt „klimaneutral“ im jeweiligen Kontext?)

  • Rückgriff auf vertrauenswürdige Verbraucherportale, Labelübersichten oder Vergleichsseiten mit nachvollziehbarer Methodik

  • Einfache Frage: Könnte ich das Produkt oder einen Großteil davon auch selbst mit vertretbarem Aufwand zubereiten? – Wenn nein, ist es meist stark verarbeitet


Achtsam konsumieren statt nur gut fühlen

Greenwashing lebt davon, dass wir im Alltag wenig Zeit für Detailrecherche haben. Doch wer Qualität sucht – für die eigene Gesundheit und aus Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft – sollte genauer hinschauen. Echte Nachhaltigkeit zeigt sich nicht in Verpackungsdesign oder Slogans, sondern in Zutaten, Herkunft und Transparenz. Wer das erkennt, trifft fundierte Entscheidungen – und lässt sich nicht von grünen Phrasen täuschen.

 
 

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